Trauersprüche

Gedichte und Zitate zu Trauer, Tod und Abschiednehmen 

Im Trauerfall geht Ihnen vieles durch den Kopf. Ihr Herz ist noch mit dem Verlust eines geliebten Menschen beschäftigt – und schon ist unendlich viel zu klären und zu organisieren.

Eines davon ist der Spruch, der für Trauerkarten und Anzeige gewählt werden soll. Um Ihnen die Suche ein wenig zu erleichtern, haben wir hier eine Sammlung schöner Trauersprüche. Suchen Sie den aus, der am besten zu dem oder der Verstorbenen passt.

Bibelsprüche:

Ihr habt jetzt Trauer,
aber ich werde euch wiedersehen
und euer Herz wird sich freuen.
Johannes 16,22

Herr, in deine Hände sei Anfang und Ende,
sei alles gelegt.
Eduard Mörike (1804-1875)

Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn;
er wird’s wohl machen.
Psalm 37,5

Jesus spricht: denn ich lebe, und ihr sollt auch leben.
Johannes 14,19

Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet.
Jesaja 49,16

Wir wissen, daß Trübsal Geduld bringt;
Geduld aber bringt Bewährung,
Bewährung aber bringt Hoffnung,
die Hoffnung aber läßt nicht zuschanden werden;
denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen.
Römer 5,3

Mögest du auf deinem Weg Freunde finden,
die Führung der Engel und das Geleit der Heiligen.
Wir sterben des Todes und sind wie Wasser,
das auf die Erde gegossen wird und das nicht
wieder gesammelt werden kann;
aber Gott will nicht das Leben wegnehmen.
2. Samuel 14,14 

Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.
Johannes 11,25

Christus spricht: In der Welt habt ihr Angst,
aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.
Johannes 16,33

Nicht mehr untergehen wird deine Sonne,
noch wird dein Mond abnehmen;
denn der Herr wird dir zum ewigen Licht sein.
Und die Tage deiner Trauer werden ein Ende haben.
Jesaja 60,20

Haltet mich nicht auf,
denn Gott hat Gnade zu meiner Reise gegeben.
1. Mose 24,56

Denn er hat seinen Engeln befohlen,
dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,
dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen
Fuß nicht an einen Stein stoßest.
Psalm 91, 11-12

Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir;
doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!
Lukas 22,41

Wenn Jesus – und das ist unser Glaube – gestorben und auferstanden ist,
dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen
mit Ihm zur Herrlichkeit führen.
1. Thess. 4,14

Alles hat seine Zeit und alles Vorhaben
unter dem Himmel hat seine Stunde:
geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit;
einpflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit.
Weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit.
Prediger 3

Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen,
und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei
noch Schmerz wird mehr sein;
denn das Erste ist vergangen.
Offenbarung 21,4

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein;
wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.
Joh. 12,24

Jesus Christus hat dem Tode die Macht seiner Endgültigkeit genommen.
Offbarung. 23,13

In deine Hände befehle ich meinen Geist;
du hast mich erlöst, du treuer Gott.
Psalm 31,6

Ich aber, Gott, hoffe auf dich und spreche: Du bist mein Gott!
Meine Zeit steht in deinen Händen.
Psalm 31,15

Gott, lehre mich doch, daß es ein Ende mit mir haben muß
und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muß.
Psalm 39,5

Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen:
Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal.
Denn was früher war, ist vergangen.
Offenbarung 21,4

Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen;
aber meine Gnade soll nicht von dir weichen,
und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen,
spricht der Herr dein Erbarmer.
Jes. 54,10

Gott spricht: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;
ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!
Jes. 43,1

Gott hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen,
die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu trösten alle Trauernden.
Die in Trauerkleidung umhergehen sollen wieder Gewänder des Lebens
anziehen können.
Den Niedergeschlagenen, die stumm sind von ihrem Leid,
soll wieder Kraft zuwachsen, so daß sie Pflanzung Gottes genannt werden.
Jes. 61,1

Denn wir wissen: wenn unser irdisches Haus abgebrochen wird,
dann haben wir eine Wohnung von Gott,
ein nicht von Menschenhand errichtetes ewiges Haus im Himmel.
2.Kor.5,1

Gott hat den Engeln gesagt,
sie sollen dich behüten auf allen deinen Wegen,
daß sie dich auf Händen tragen und deine Füße nicht über Steine stolpern.
Psalm 91,11

Haltet mich nicht auf, denn der Herr hat Gnade zu meiner Reise gegeben.
Laßt mich, dass ich zu meinem Herren ziehe.
1. Moses 24,56

Der Menschen Herz erdenkt sich einen Weg;
aber Gott allein lenkt ihren Schritt.
Sprüche Salomos 16,9

Der Herr ist denen nahe, die zerbrochenen Herzens sind und hilft denen,
die ein zerschlagenes Gemüt haben.
Psalm 34,19

Ich habe die Hoffnung zu Gott,…
daß es eine Auferstehung sowohl der Gerechten als auch
der Ungerechten geben wird.
Apostelgeschichte 24,15

Steh auf, werde licht!
Denn dein Licht ist gekommen,
und die Herrlichkeit des Herrn ist über dir aufgegangen.
Jesaja 60,1

Es lebt ja niemand von uns für sich selbst,
und niemand stirbt für sich selbst.
Wenn wir Leben, leben wir für den Herrn,
und wenn wir sterben, sterben wir für den Herrn.
Wir mögen also leben oder sterben, wir gehören dem Herrn.
Röm.14,7-8

Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht.
Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen,
den ich bestimmt habe.
Achte auf ihn und hör auf seine Stimme.
Exodus 23,20

Religiöse Sprüche:

Auferstehung ist unser Glaube,
Wiedersehen unsere Hoffnung,
Gedenken unsere Liebe.
Aurelius Augustinus

Wer ehrlich hat gelebt und selig ist gestorben,
hat einen Himmel hier und einen dort erworben.
Friedrich Freiherr von Logau

Alle Wege haben ein Ende, ein frühes oder spätes Ziel.
Drum falt‘ im tiefsten Schmerz die Hände und sprich in Demut:
Wie Gott will.
Kohelet

Die Todesstunde schlug so früh,
doch Gott der Herr bestimmte sie.
Franz von Sales Sieh

Wie alles so still ist drüben in der Unendlichkeit,
wie leise ziehen die Welten, wie still schimmern die Sonnen,
der große Ewige ruhet wie eine Quelle mit seiner überfließenden
unendlichen Liebe mitten unter ihnen und erquickt und beruhigt alles.
Jean Paul

Alles was zerfällt, gehört der Erde.
Doch alles, was uns lieb ist, gehört dem Himmel.
Nimm Erden den Staub. Nimm Himmel unsere/n Verstorbene/n.
Anton Rotzetter

Die letzte Etappe geht jeder allein,
die letzte Etappe geht keiner mit.
Das Ziel des Rennens ist: „Daheim“.
Egal wie lange man kämpfte und litt.
Da droben beim Schöpfer ist endlich Sieg.
Da droben ist’s endlich geschafft.
Kein weiterer Weg, der vor uns liegt.
Der Sieg kommt am Ende der Kraft.
Wird Glauben zum Sehen, verwandelt im Nu.
Vereint mit den himmlischen Heeren.
Dann jauchzt unsre Seele dem Heiland zu.
Den Vater für immer zu ehren.
Andre Walder

In der Tiefe seiner Ewigkeit hat Gott sich
entschlossen uns Menschen so nah an sein Herz zu nehmen,
dass es ihm in der Geschichte zum Schicksal wurde.
Romano Guardini

Des Christen Tod ist nicht der Untergang eines guten,
es ist der Aufgang eines besseren Lebens.
St. Augustinus

Gott, zu dir rufe ich am frühen Morgen.
Hilf mir beten und meine Gedanken sammeln;
Ich kann es nicht allein.
In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht.
Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht.
Ich bin kleinmütig, aber bei Dir ist Hilfe.
Ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden.
In mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist die Geduld.
Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich.
Dietrich Bonhoeffer

Still sind die Gräber, aber die Seelen sind in Deiner Hand.
Man spürt die Blicke der Liebe aus der anderen Welt.
Herr, leuchtende Sonne, erwärme und erhelle die Wohnungen der Verstorbenen. Herr, möge verschwinden die bittre Zeit der Trennung.
Gib uns ein frohes Wiedersehen im Himmel.
Herr, mache, dass wir alle mit Dir eins werden.
Herr, gib den Entschlafenen die kindliche Reinheit, die jungfräuliche Seligkeit,
und möge ihr ewiges Leben ein Osterfest sein.
Gebet aus Russland

Er sprach zu mir: Halt dich an mich, es soll dir jetzt gelingen;
ich geb‘ mich selber ganz für dich, da will ich für dich ringen;
denn ich bin dein und du bist mein, und wo ich bleibe, da sollst du sein;
uns soll der Tod nicht scheiden.
Martin Luther

Für jene, die in Gott verbunden sind,
gibt es keinen Abschied.
Papst Pius XII.

Du kamst, du gingst mit leiser Spur,
Ein flücht’ger Gast im Erdenland;
Woher? Wohin? Wir wissen nur:
Aus Gottes Hand, in Gottes Hand.
Ludwig Uhland

Gott schläft im Stein, atmet in der Pflanze,
träumt im Tier, und erwacht im Menschen.
Indische Lebensweisheit

Das Licht helfe dir, Kurs zu halten auf deiner Reise.
Der Wind stärke dir den Rücken.
Der Sonnenschein wärme dein Gesicht
und der Regen falle sanft auf deine Haare.
Bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich geborgen in
seiner schützenden Hand.
Irischer Reisesegen

Der Mensch lebt und besteht nur eine kleine Zeit;
und alle Welt vergeht mit ihrer Herrlichkeit.
Es ist nur einer ewig und an allen Enden, und wir in seinen Händen.
Matthias Claudius

Gott hilft uns nicht immer am Leiden vorbei,
aber er hilft uns hindurch.
Johann Albrecht Bengel

Wenn wir verstehen, dass wir mit allen Lebewesen verbunden sind,
verlieren wir die Angst.
Buddhistische Quelle

O Sohn des Höchsten!
Den Tod machte Ich dir zum Boten der Freude.
Warum bist du traurig? Das Licht erschuf Ich, dich zu erleuchten.
Warum verhüllst du dich vor ihm?
Baha’u’llah

Unser glaube an Gott bestimmt,
wie wir mit unserem zerbrochenen Träumen fertig werden.
Er gibt uns die Überzeugung, dass jenseits des zeitlichen Lebens
das ewige Leben herrscht.
Martin Luther King

Weltliche Sprüche:

Was man tief in seinem Herzen besitzt,
kann man nicht durch den Tod verlieren.
Joh. Wolfgang v. Goethe 

Dass wir erschraken, da du starbst,
nein, dass dein starker Tod uns dunkel unterbrach,
das bis dahin abreißend vom Seither: das geht uns an;
das einzuordnen wird die Arbeit sein, die wir mit allem tun.
Rainer Maria Rilke

Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel,
sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.
Dietrich Bonhoeffer

Trennung ist unser Los, Wiedersehen ist unsere Hoffnung.
So bitter der Tod ist, die Liebe vermag er nicht zu scheiden.
Aus dem Leben ist er zwar geschieden, aber nicht aus unserem Leben;
denn wie vermöchten wir ihn tot zu wähnen,
der so lebendig unserem Herzen innewohnt!
Augustinus

Unglücklicher, wie du deinen frühen Glanz verlorst,
du, einst des Lichtes schönster Engel.
Giambattista Marino

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.
Immanuel Kant

Die Hoffnung ist der Regenbogen über den
herabstürzenden Bach des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche

Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe,
die wir hinterlassen, wenn wir weggehen.
Albert Schweitzer

Wir hoffen immer, und in allen Dingen ist
besser hoffen als verzweifeln.
Johann Wolfgang von Goethe

Wer weiss denn, ob das Leben nicht Totsein ist
und Totsein Leben?
Euripides

Den Tod fürchten die am wenigsten,
deren Leben den meisten Wert hat.
Immanuel Kant

Ich habe Tote, und ich ließ sie hin und war erstaunt,
sie so getrost zu sehen, so rasch zuhaus im Totsein,
so gerecht, so anders als ihr Ruf.
Nur du, du kehrst zurück du streifst mich,
du gehst um, du willst an etwas stoßen,
dass es klingt von dir und dich verrät.
Rainer Maria Rilke

Die Erinnerung ist das einzige Paradies,
aus dem wir nicht vertrieben werden können.
Jean Paul

Mit jedem Menschen verschwindet ein Geheimnis aus der Welt,
das vermöge seiner besonderen Konstruktion nur er entdecken konnte,
und das nach ihm niemand wieder entdecken wird.
Friedrich Hebbel

Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinausgibt,
geht nicht verloren.
Albert Schweitzer

Ich glaube, daß wenn der Tod unsere Augen schließt, wir in einem Lichte stehn, von welchem unser Sonnenlicht nur der Schatten ist. Arthur Schopenhauer 

Niemand kennt den Tod, es weiß auch keiner,
ob er nicht das größte Geschenk für den Menschen ist.
Dennoch wird er gefürchtet, als wäre es gewiß,
daß er das schlimmste aller Übel sei.
Sokrates

Nun, o Unsterblichkeit,
bist du ganz mein.
Heinrich von Kleist

Wenn wir aus dieser Welt durch Sterben uns begeben,
so lassen wir den Ort, wir lassen nicht das Leben.
Nikolaus Lenau

Sie ist nun frei und unsere
Tränen wünschen ihr Glück.
Joh. Wolfgang v. Goethe

Wir sind vom gleichen Stoff, aus dem die Träume sind
und unser kurzes Leben ist eingebettet in einen langen Schlaf.
William Shakespeare

Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.
Dietrich Bonhoeffer

Ich setzte den Fuß in die Luft, und sie trug.
Hilde Domin

Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann,
steht in den Herzen seiner Mitmenschen.
Albert Schweitzer

Falls der Tod aber gleichsam ein Auswandern ist
von hier an einen anderen Ort,
und wenn es wahr ist, was man sagt,
dass alle, die gestorben sind, sich dort befinden,
welch ein größeres Glück gäbe es wohl als dieses?
Sokrates

Diejenigen, die gehen,
fühlen nicht den Schmerz des Abschieds.
Der Zurückbleibende leidet.
Henry Wadsford Longfellow

Es kann nicht immer so bleiben,
hier unter dem wechselnden Mond,
es blüht eine Zeit und verwelket,
was mit uns die Erde bewohnt. August von Kotzebue

Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande als flöge sie nach Haus…
Joseph von Eichendorff

Immer enger, leise, leise ziehen sich die Lebenskreise,
schwindet hin, was prahlt und prunkt,
schwindet Hoffen, Hassen, Lieben und ist nichts
in Sicht geblieben als der letzte dunkle Punkt.
Theodor Fontane

Ich kam, ich weiss nicht woher,
Ich bin, ich weiss nicht wer,
Ich leb, ich weiss nicht wie lang,
Ich sterb und weiss nicht wann,
Ich fahr, ich weiss nicht wohin,
Mich wunderts, dass ich fröhlich bin.
Martin von Biberach

Die Blätter fallen. Fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
Sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält. Rainer Maria Rilke

O Herr, gib jedem seinen eignen Tod.
Das Sterben, das aus jenem Leben geht, darin er Liebe hatte,
Sinn und Not.
Rainer Maria Rilke

Ob man nicht dennoch hätte Klagefrauen auftreiben müssen?
Weiber, welche weinen für Geld, und die man so bezahlen kann,
dass sie die Nacht durch heulen, wenn es still wird.
Gebräuche her! Wir haben nicht genug Gebräuche.
Alles geht und wird verredet.
So musst du kommen, tot, und hier mit mir Klagen nachholen.
Hörst du, dass ich klage?
Ich möchte meine Stimme wie ein Tuch hinwerfen über deines
Todes Scherben und zerrn an ihr, bis sie in Fetzen geht,
und alles, was ich sage, müsste so zerlumpt in dieser Stimme
gehn und frieren.
Rainer Maria Rilke

Der Reifen eines Rades wird gehalten von den Speichen,
aber das Leere zwischen ihnen ist das Sinnvolle beim Gebrauch.
Aus nassem Ton formt man Gefäße,
aber das Leere in ihnen ermöglicht das Füllen der Krüge.
Aus Holz zimmert man Türen und Fenster,
aber das Leere in ihnen macht das Haus bewohnbar.
So ist das Sichtbare zwar von Nutzen,
doch das Wesentliche bleibt unsichtbar.
Lao-tse

Die Liebe ist stärker als der Tod und die Schrecken des Todes.
Allein die Liebe erhält und bewegt unser Leben.
Iwan Turgenjew

Wir treten aus dem Schatten bald in ein helles Licht.
Wir treten durch den Vorhang vor Gottes Angesicht.
Wir legen ab die Bürde, das müde Erdenkleid;
sind fertig mit den Sorgen und mit dem letzten Leid.
Wir treten aus dem Dunkel nun in ein helles Licht.
Warum wir’s Sterben nennen? Ich weiss es nicht.
Unbekannt

Er ging hinauf unter dem grauen Laub ganz grau
und aufgelöst im Ölgelände und legte seine Stirne voller
Staub tief in das Staubigsein der heissen Hände.
Nach allem dies. Und dieses war der Schluss.
Jetzt soll ich gehen, während ich erblinde,
und warum willst du, dass ich sagen muss du seist,
wenn ich dich selber nicht mehr finde.
Ich finde dich nicht mehr. Nicht in mir, nein.
Nicht in den anderen. Nicht in diesem Stein.
Ich finde dich nicht mehr. Ich bin allein.
Rainer Maria Rilke

Man muss sich hüten, in den Erinnerungen zu wühlen,
sich ihnen auszuliefern, wie man auch ein kostbares Geschenk
nicht immerfort betrachtet, sondern nur zu besonderen Stunden
und es sonst nur wie einen verborgenen Schatz, dessen man sich
gewiss ist, besitzt; dann geht eine dauernde Freude und Kraft von dem
Vergangenen aus.
Dietrich Bonhoeffer

Du bist ein Schatten am Tage und in der Nacht ein Licht.
Du lebst in meiner Klage und stirbst im Herzen nicht.
Wo ich auch nach dir frage, finde ich von dir Bericht.
Wo ich mein Zelt aufschlage, da wohnst Du bei mir dicht.
Friedrich Rückert (Kindertotenlieder 1788-1866)

Sie haben ganz, o Kind, um das wir trauern,
Mit Blumen dich und Kränzen überdecket;
Die werden tief nun, wo du liegst gestrecket,
Mitmodernd, deinen Leib nicht überdauern.
Und wann des Frühlings Lüfte wieder schauern,
Sind neue Blumen deiner Gruft erwecket;
Die werden blühn, von keinem Aug‘ entdecket,
Und welken hinter freudelosen Mauern.
Dein Vater aber, der sich nennt ein Dichter,
Er möchte dich, und dauerhafter, krönen;
Sein ganzes Leid für dich in Kränze flicht er.
O bliebe nur ein Ton von diesen Tönen
Durch Göttergunst entzogen dem Vernichter,
Ein ew’ges Denkmal früh verblichnem Schönen!
Friedrich Rückert (Kindertotenlieder 1788-1866)

Unser Leben ist der Fluss, der sich ins Meer ergießt,
das „Sterben“ heißt.
Federico Garcia Lorca

Die Bande der Liebe werden mit dem Tod nicht durchschnitten.
Thomas Mann

Auf den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit dahin.
Jean de La Fontaine

Im Meer des Lebens, Meer des Sterbens,
in beiden müde geworden, sucht meine Seele den Berg,
an dem alle Flut verebbt.
Japan, 7. Jahrhundert

Dreifach ist der Schritt der Zeit:
Zögernd kommt die Zukunft hergezogen,
Pfeilschnell ist das Jetzt verflogen,
Ewig still ist die Vergangenheit.
Friedrich Schiller

Einen Weiser seh ich stehen
Unverrückt vor meinem Blick;
Eine Straße muß ich gehen,
Die noch keiner ging zurück.
Wilhelm Müller

Denk Dir ein Bild
–weites Meer ein Segelschiff setzt seine weissen Segel
und gleitet hinaus in die See.
Du siehst wie es kleiner und kleiner wird.
Wo Wasser und Himmel sich treffen, verschwindet es.
Da sagt jemand: „Nun ist es gegangen!“
Ein anderer sagt: „Es kommt!“
Der Tod ist ein Horizont, und ein Horizont ist nichts anderes
als die Grenze unseres Sehens.
Wenn wir um einen Menschen trauern, freuen sich andere,
die ihn hinter dieser Grenze wiedersehen.
Peter Streiff

Wer einen Fluß überquert muß die eine Seite verlassen.
Mahatma Gandhi

Nur wenige Menschen sind wirklich lebendig und die,
die es sind sterben nie.
Es zählt nicht, dass sie nicht mehr da sind.
Niemand den man wirklich liebt, ist jemals tot.
Ernest Hemingway

Ich kam an deine Küste als ein Fremdling,
ich wohnte in deinem Hause als ein Gast,
ich verlasse deine Schwelle als ein Freund,
meine Erde.
Rabindranath Tagore