Mein erster Schultag
Schon vor etwas längerer Zeit hat auch mein erster Schulblock begonnen. Davon möchte ich heute berichten:
Im ersten Monat meiner Ausbildung habe ich durch einen ehemaligen Praktikumsleiter erfahren, dass eine andere Praktikantin von ihm auch die Ausbildung am 1. August begonnen hat und genau wie ich in Bergkamen wohnt. Wir haben über Facebook Kontakt aufgenommen und bei einem vorherigen Treffen beschlossen uns zu einer Fahrgemeinschaft zusammenzuschließen.
Am 6.11.2017 ging es dann früh morgens um 6 Uhr los Richtung Wermelskirchen. Es ist nämlich so, dass es in NRW nur eine Schule gibt, an der angehende Bestattungsfachkräfte unterrichtet werden: Das bergische Berufskolleg Wermelskirchen.
Um 7:30 Uhr saßen wir dann mit ca. 60 anderen Auszubildenden in einer Klasse. Fünf Lehrer und Lehrerinnen stellten sich und die Schule vor. Außerdem war auch Herr Jäger vom Vorstand des Verbandes und Herr Keunecke als Vertreter der Landesjuroren anwesend. Auch Frau Alexandra Hölter (Ausbildungsbeauftragte und Vorsitzende des Bezirksverbandes Köln) und Herr Dieter Mirbach (Ausbildungsbeauftragter und Vorstandsmitglied des Bestatterverbandes NRW) haben ein paar Worte gesagt und uns als neue Auszubildende begrüßt.
Dann wurde noch ein Foto vom gesamten Jahrgang gemacht und danach wurde es spannend. Die Organisation der Klassenbildung wurde uns selbst überlassen. Dabei stellten meine Mitfahrerin und ich fest, dass es aus unserer Umgebung noch einen Azubi gab. So erweiterte sich unsere Fahrgemeinschaft um ein weiteres Mitglied.
Als wir alle einen Sitzplatz in unserer Klasse gefunden hatten, ergaben sich erste Gespräche und man lernte die Mitschüler etwas kennen. Nachdem noch einige organisatorische Dinge besprochen wurden, bekamen wir unseren Stundenplan und es wurde uns etwas zu den Fächern erklärt. Wir haben zum einen ganz typische Fächer wie Deutsch, Englisch, Religion, Politik und Sport. Der Rest der Unterrichtseinheiten ist in so genannte Lernfelder aufgeteilt. Diese wiederum sind unterteilt in 3 Kategorien. Die erste ist Betriebsprozesse und Geschäftsdokumentation, dazu gehören folgende Lernfelder:
- Lernfeld 1 -> Ausbildung im Betrieb
- Lernfeld 2 -> Finanzbuchhaltung
- Lernfeld 8 -> Marketing
- Lernfeld 11 -> Personal
- Lernfeld 12 -> Investition und Finanzierung
- Datenverarbeitung (am PC)
Dann gibt es noch den Lernbereich Beratung und Betreuung. Dazu gehören:
- Lernfeld 3 -> Warenkunde
- Lernfeld 5 -> Bestattungsvorsorge
- Lernfeld 10 -> Trauerpsychologie
Und Versorgung und Bestattung mit den Lernfeldern:
- Lernfeld 4 -> Friedhöfe
- Lernfeld 6 -> Bestattungen planen
- Lernfeld 7 -> Bestattungen durchführen
- Lernfeld 9 -> Umgang mit Verstorbenen
Daran wird auch wieder deutlich, dass zu unserem Beruf viel mehr gehört als nur der Umgang mit den Verstorbenen.
Nach einem kleinen Kennenlernspiel, wovon uns in dieser ersten Woche natürlich noch einige erwarteten, ging es dann zur Sporthalle. Natürlich war keiner von uns mit Sportsachen ausgestattet, also berichtete unsere Sportlehrerin uns, was uns in den kommenden Schulblocks in ihrem Unterricht erwarten würde. Wir würden neben dem klassischen Sportunterricht, den man von früher kennt, auch spezielles Rückentraining durchführen und auch Methoden kennenlernen, wie man rückenschonend hebt zum Beispiel. Das ist in unserem Beruf natürlich auch sehr wichtig.
Dann hatten wir unseren ersten Tag geschafft und es ging wieder zurück nach Hause.
Aufbau der Ausbildung zur Bestattungsfachkraft
Im Folgenden möchte ich noch darauf eingehen, wie die Ausbildung generell unterteilt und aufgebaut ist. Grundsätzlich ist es so, dass man die meiste Zeit im Ausbildungsbetrieb verbringt. 12 Wochen pro Jahr geht es dann in die Schule. Die Schulblöcke sind immer 3 – 4 Wochen lang und man kommt insgesamt auf 39 Unterrichtsstunden in der Woche und auf 480 im Jahr. Für Auszubildende aus NRW ist es das Bergische Berufskolleg in Wermelskirchen. In der Schule werden dann die theoretischen Teile der Ausbildung unterrichtet, die später auch prüfungsrelevant sind. Zusätzlich dazu gibt es noch die überbetrieblichen Lehrgänge. Diese finden in Münnerstadt statt. Dort gibt es das Bundesausbildungszentrum der Bestatter und den einzigen Lehrfriedhof in Deutschland. Hier finden auch die Prüfungen statt. In Münnerstadt wird zuerst Grabmachertechnik unterrichtet. Und ja: Jeder muss mal die Schippe in die Hand nehmen oder sich auf den Bagger schwingen und ein Grab ausheben. Auch das wird später geprüft. Beim zweiten Lehrgang beschäftigt man sich dann mit der hygienischen Versorgung des Verstorbenen. Und im dritten geht es vor allem um Trauerpsychologie. Wenn es für mich so weit ist werde ich darüber natürlich wieder berichten.
Vielleicht hat der ein oder andere auch den Wunsch die Ausbildung zu beginnen? Oder ihr kennt jemanden, der auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle ist? Dann könnt ihr Euch gerne bei uns bewerben. Zum 01.08.2018 suchen wir wieder einen neuen Auszubildenden oder eine Auszubildende. Es ist auch möglich den Beruf während eines Praktikums bei uns näher kennenzulernen, um herauszufinden, ob das das Richtige ist. Ich persönlich würde mich sehr über einen weiteren Azubi freuen und würde natürlich mit Rat und Tat zur Seite stehen.